Ein bisschen Abschied

Joep war ein typisches Bunker-Kind aber das war beileibe nichts Schlimmes. „Wie andere Kinder im Sandkasten, so bin ich im Bunker aufgewachsen.“ erinnert sich Joep Weijers (Jahrgang 1958) an seine früheste Jugend. Der Grund dafür ist simpel. Sein Vater arbeitete auf dem Platz des Eindhovener Golfplatzes und hatte seinen Sohn oft um sich, der dann in einem speziellen Sandkasten, nämlich einem Bunker, spielte. Damit war die Karriere von Jung-Joep nahezu vorgezeichnet.

Auf dem Golf-Gelände fand der inzwischen Achtjährige ein herrenloses Eisen 3 und mit „Mit dem habe ich dann herumgehackt“ erinnert sich Weijers. Mit zehn durfte er Caddy sein und schleppte für ein paar Gulden Golftaschen, suchte Golfbälle, aber guckte sich vor allem von den guten Erwachsenen jede Menge Technik ab - mit 13 Jahren hatte Joep Handicap 13. Mit 17 sollte er auf „Wunsch“ seiner Eltern eigentlich eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann machen. Doch der junge Weijers startete lieber eine Golflehrer-Ausbildung, für die er zu Bill Lion, einem Engländer der alten Schule, nach Breda wechselte. Im September 1977 erwarb Joep Weijers mit 19 Jahren in Den Haag das Golflehrer-Diplom, war damit der zweitjüngste Diplomand aller Zeiten.

Seine Zukunft sah der frisch ausgebildete Pro Anfang der 80er Jahre in Deutschland. Sein erstes Engagement erhielt er beim Golfclub Juliana in Wuppertal, obwohl ein Golflehrer damals gerade einmal 13 Mark für eine 30-Minuten-Lektion erhielt und auch noch die Bälle stellen musste. Nach sechs Jahren im Bergischen Land, eine schöne und sehr lehrreiche Zeit, wechselte Weijers 1986 für zwei Saisons als 2. Pro zum Dortmunder Golfclub. Danach schlug er für elf Jahre seine Zelte beim jungen GC Unna-Fröndenberg auf, ehe ihn der damalige Präsident Werner Kaessmann Ende 1998 zum Royal Saint Barbara s GC lotste. Hier gründete der fußballbegeisterte Niederländer seine eigene Golfschule samt Pro-Shop. Dass der Club an ihm und er an dem Club nun 24 Jahre lang aneinander festhielten ist bemerkenswert.

Er hat sie nicht gezählt, aber weit über 1200 Schüler sind ziemlich wahrscheinlich durch meine Schule gegangen, bilanzierte der Chef-Ausbilder im Spätsommer 2007 - da feierte er sein 30-jähriges Dienstjubiläum. Jetzt nach 45 Jahren als Golflehrer werden es bestimmt rund 2000 Golferinnen und Golfer sein, die vom ersten Griff bis zur Platzreife von ihm zum Golfsport geführt wurden. Aber nun ist Schluss mit Eisen, Hölzern, Golfbällen und dem Pro-Shop. Nur an einzelnen Tagen wir er unterrichten und dazwischen endlich mal selbst spielen.

 

Abschied Weijers

 

Im Namen des Präsidiums und im Namen ganz vieler Golferinnen und Golfer bedanken sich Frank Stöckler und Ute Walter mit einer Ehrennadel und mit Blumen – auch für Monika Weijers  „Ohne meine Frau wäre das alles nicht möglich gewesen“, so Herr Weijers.

Der ganzen Familie Weijers einen guten Rutsch in ein gutes neues Jahr und der lieben Monika beste Genesungswünsche!